16
Jomsom
Village
Dhaulagiri-Zone, Nepal
Die einmotorige Piper Cub legte sich in eine scharfe Kurve und sank um dreitausend Fuß. Von ihren Sitzplätzen rechts und links des Mittelgangs verfolgten Sam und Remi, wie die kreidegrauen Felswände in die Höhe wuchsen und das Flugzeug anscheinend verschlangen, während es mit der letzten Phase des Anflugs auf die Landepiste begann. Über und hinter den Felswänden erhoben sich in der Ferne die dunklen mit Schneehauben bedeckten Gipfel der Dhaulagiri-und der Nilgiri-Kette, deren Spitzen teilweise von Wolken verhüllt wurden.
Obwohl sie Kathmandu erst eine Stunde zuvor verlassen hatten, stellte ihre Ankunft hier lediglich den Beginn der Reise dar. Die restliche Etappe würde weitere zwölf Stunden auf der Straße in Anspruch nehmen. Wie bei fast allem in Nepal waren Entfernungsangaben auf einer Landkarte so gut wie nutzlos. Ihr Ziel, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Mustang, Lo Monthang, war nur einhundertvierzig Meilen nordwestlich von Kathmandu entfernt, auf dem Luftweg jedoch nicht erreichbar. Stattdessen setzte ihre Chartermaschine sie hier in Jomsom ab, einhundertzwanzig Meilen östlich von Kathmandu. Sie würden dem Verlauf des Kali River Valley fünfzig Meilen weit nach Norden bis nach Lo Monthang folgen, wo sie mit Sushant Dharels einheimischem Kontaktmann zusammenträfen.
Für Sam und Remi war es ein gutes Gefühl, die relative Hektik Kathmandus hinter sich gelassen zu haben und hoffentlich außer Reichweite des King-Clans zu sein.
Das Flugzeug blieb im Sinkflug und verlor rapide an Geschwindigkeit, bis es nach Sams Schätzung nur noch wenige Knoten schneller als mit Mindesttempo unterwegs war. Remi sah ihren Mann fragend an. Er lächelte und meinte: »Die Rollbahn ist sehr kurz. Entweder wir gehen hier oben mit dem Tempo runter oder wir müssen unten eine Vollbremsung hinlegen.«
»O wie schön.«
Mit einem Schmatzen und einem heftigen Stoß berührte das Fahrwerk den Asphalt der Landebahn. Und schon bald rollten sie in Richtung einer Ansammlung von Gebäuden am südlichen Ende der Piste. Das Flugzeug bremste, kam zum Stillstand, und der Motor wurde ausgeschaltet. Sam und Remi ergriffen ihre Rucksäcke und gingen zur Tür, die bereits offen stand. Ein Angehöriger der Boden-Crew in einem dunkelblauen Overall deutete lächelnd auf die Trittleiter unterhalb der Tür. Remi stieg die wenigen Sprossen hinab, gefolgt von Sam.
Sie machten sich auf den Weg zum Flugplatzgebäude. Rechts von ihnen knabberte eine kleine Ziegenherde an den braunen Grashalmen neben dem Hangar. Dahinter konnten sie eine Reihe Moschusochsen erkennen, die von einem alten Mann mit einer roten Mütze und grüner Hose über eine Schotterstraße getrieben wurden. Gelegentlich berührte er einen vom Weg abkommenden Ochsen mit einer Weidenrute und schnalzte dazu mit der Zunge.
Remi zog den Kragen ihres Parka enger um den Hals und sagte: »Ich glaube, das kann man durchaus als kalt bezeichnen.«
»Ich dachte eher an erfrischend«, erwiderte Sam. »Wir befinden uns in über dreitausend Metern Höhe, und es ist ziemlich ungeschützt.«
»Und um einiges windiger.«
Als sollte Remis Bemerkung bekräftigt werden, peitschte eine kurze Böe über den Asphalt. Wolken ockerfarbenen Staubs versperrten ihnen für einen Moment die Sicht, ehe sie sich auflösten und einen ungehinderten Blick auf die Szenerie hinter den Flugplatzgebäuden gestatteten. Einige hundert Meter hoch, wurden die braungrauen Felswände von unten bis oben von tiefen Furchen durchzogen, als hätten riesige Fingerspitzen an ihnen herumgekratzt. Von Alter und Erosion geglättet erschien das Muster wie von Menschenhand gefertigt – wie die Mauern einer uralten Festung.
Hinter ihnen sagte eine Stimme: »In Mustang sieht es fast überall so aus. Zumindest in den unteren Regionen.«
Sam und Remi blieben stehen, drehten sich um und sahen vor sich einen Mann von Mitte zwanzig mit zotteligem blondem Haar, der sie anlächelte. Dann fragte er: »Das erste Mal hier?«
»Ja«, erwiderte Sam. »Aber Sie bestimmt nicht, möchte ich wetten.«
»Zum fünften Mal. Ich denke, man kann getrost sagen, dass ich trekking-süchtig bin. Jomsom ist eine Art Basislager für Trekkingtouren in dieser Region. Ich heiße Wally.«
Sam stellte sich und Remi vor, während sie zu dritt in Richtung Flugplatzterminal weitergingen. Wally deutete auf mehrere Menschengruppen, die am Rand der Rollbahn standen. Die meisten trugen Parkas in hellen, leuchtenden Farben und hatten schwere Rucksäcke neben sich stehen.
»Trekking-Touristen?«, fragte Remi.
»Ja. Viele bekannte Gesichter. Wir sind ein Zweig der einheimischen Wirtschaft. Die Trekking-Saison hält diesen Ort am Leben. Man kann nirgendwohin gehen, ohne sich einer Gruppe mit Führer anzuvertrauen.«
»Und wenn man dazu keine Lust hat und lieber allein bleiben will?«, fragte Sam.
»Hier ist eine Kompanie der nepalesischen Armee stationiert«, erwiderte Wally. »Eine ziemlich wilde Bande, aber man sollte nicht zu streng mit ihnen sein. Die meisten Leute verdienen in einem ganzen Jahr weniger als unsereins in einer Woche. Ist nicht so übel. Wenn man beweist, dass man weiß, was man tut, wandern die meisten Führer einfach nur nebenher und lassen einen in Ruhe.«
Aus einer Gruppe von Trekking-Touristen, die in der Nähe stand, rief gerade eine Frau: »Hey, Wally, wir sind hier drüben!«
Er wandte sich zu ihr um, winkte und erkundigte sich dann bei Sam und Remi, wohin sie wollten.
»Nach Lo Monthang.«
»Schöner Ort. Richtig mittelalterlich, Mann. Eine echte Zeitmaschine. Haben Sie schon einen Führer?«
Sam nickte. »Unser Kontaktmann in Kathmandu hat einen besorgt.«
Remi hatte noch eine andere Frage. »Wie lange braucht man bis dorthin? Laut Landkarte sind es …«
»Landkarten!«, wiederholte Wally kichernd. »Sie sind nicht übel, sogar ziemlich genau, was die Horizontale betrifft, aber das Gelände ist hier wie ein Stück zusammengeknülltes Zeitungspapier, das nur teilweise geglättet wurde. Alles verändert sich. An einem Tag kann man an einer Stelle vorbeikommen, die glatt und eben ist, und schon am nächsten Tag kann sie von einem Erdrutsch verschüttet und unüberwindbar sein. Ihr Führer wird wahrscheinlich den größten Teil des Weges der Schlucht folgen, in der der Kali Gandaki River fließt. Im Augenblick dürfte die Schlucht weitgehend ausgetrocknet sein, daher sollten Sie mit einer Strecke von insgesamt sechzig Meilen rechnen. Fahrzeit etwa zwölf Stunden.«
»Also eine Übernachtung«, meinte Sam.
»Ja. Fragen Sie Ihren Führer. Entweder baut er ein Zelt auf, oder er hat eine Trekking-Hütte reservieren lassen. Ihnen steht ein großartiges Erlebnis bevor. Der Weg durch die Kali-Gandaki-Schlucht ist der tiefste der Welt. Auf der einen Seite sehen Sie die Annapurna-Gruppe; auf der anderen Seite den Dhaulagiri. Dazwischen acht von den zwanzig höchsten Bergen der Welt! Der Weg durch die Schlucht ist wie eine Kreuzung zwischen Utah und dem Mars, Mann! Allein die Stupas und die Höhlen sind …«
Die Frau meldete sich wieder. »Wally!«
Er sagte zu Sam und Remi: »Hey, ich muss gehen. Nett, Sie kennengelernt zu haben. Gute Reise. Und halten Sie sich nach Einbruch der Dunkelheit aus den Chokes fern.«
Nach einer Runde Händeschütteln trabte Wally los zu seiner Gruppe.
Sam rief ihm nach: »Chokes? Was ist das?«
»Ihr Führer wird es Ihnen erklären!«, antwortete Wally über die Schulter.
Sam kehrte zu Remi zurück. »Stupas?«
»Man kennt sie hier eher unter dem Begriff Chörten. Im Grunde sind es Reliquienbehälter – hügelähnliche Bauten, in denen heilige buddhistische Artefakte aufbewahrt werden.«
»Sind ihre Kuppeln nicht mit Gebetsfahnen geschmückt?«
»Genau. In Mustang gibt es sehr viele davon, aber eher in Zwergenform. Einige Schätzungen sprechen von ein paar tausend, und die nur entlang des Kali Gandaki River. Bis vor ein paar Jahren war Mustang sogar für jeden Tourismus gesperrt, aus Furcht vor Schändung der Heiligtümer.«
»Fargos!«, rief eine männliche Stimme. »Fargos!«
Ein kahlköpfiger Nepalese Mitte vierzig drängte sich durch die Schar der wartenden Trekking-Touristen und kam leicht außer Atem auf sie zu. »Fargos, ja?«
»Ja«, antwortete Sam.
»Ich bin Basanta Thule«, erwiderte der Mann in passablem Englisch. »Ich bin Ihr Führer, ja?«
»Sind Sie ein Freund von Pradhan?«, fragte Remi.
Die Augen des Mannes verengten sich. »Ich weiß nicht, wer das ist. Ich wurde von Mr Sushant Dharel gebeten, mich mit Ihnen zu treffen. Haben Sie jemand anderen erwartet? Hier, ich habe Ausweis …« Thule griff in die Seitentasche seiner Jacke.
»Nein, nein, ist schon in Ordnung«, bremste ihn Sam lächelnd. »Nett, Sie kennenzulernen.«
»Das Gleiche gilt für mich. Lassen Sie, ich nehme die schon.«
Thule ergriff ihre Rucksäcke und deutete auf das Flugplatzgebäude. »Mein Fahrzeug steht da hinten. Folgen Sie mir, wenn Sie wollen.« Er entfernte sich.
Sam sah Remi kopfschüttelnd an. »Äußerst raffiniert, Mizz Bond.«
»Werde ich etwa mit fortschreitendem Alter paranoid?«
»Nein«, widersprach Sam mit einem Grinsen. »Nur immer schöner. Komm schon, wir sollten uns beeilen, sonst verlieren wir am Ende noch unseren Führer.«
Nach einem kurzen Aufenthalt an der Zollabfertigung, um, wie Sam und Remi vermuteten, Mustangs festem und stillschweigend geduldetem Glauben an seinen teilautonomen Status Genüge zu tun, verließen Sam und Remi den Flugplatzterminal und trafen Thule mitsamt einem weißen Toyota Land Cruiser an. Den dutzendweise auf der Straße aufgereihten identischen Fahrzeugen nach zu urteilen, von denen jedes mit dem Logo einer Trekking-Reisegesellschaft gekennzeichnet war, schien ein Toyota das standardmäßige Geländefahrzeug in dieser Region zu sein. Thule lächelte sie an, verstaute Sams Rucksack im Gepäckabteil des Toyota und schlug die Heckklappe zu.
»Ich habe ein Nachtquartier für Sie vorbereiten lassen«, verkündete er.
»Wir brechen nicht sofort nach Lo Monthang auf?«, fragte Remi.
»Nein, nein. Würde Unheil bringen, um diese Tageszeit Reise zu beginnen. Besser morgen früh starten. Sie essen und ruhen sich aus und vertreiben sich die Zeit in Jomsom. Morgen werden wir ganz früh losfahren. Kommen Sie …«
»Es wäre uns lieber, sofort aufzubrechen«, sagte Sam und rührte sich nicht.
Thule hielt inne. Er schürzte die Lippen, überlegte einen Moment lang und sagte dann: »Ist natürlich Ihre Entscheidung, aber der Erdrutsch wird nicht vor morgen früh weggeräumt sein.«
»Welcher Erdrutsch?«, fragte Remi.
»Ja, zwischen hier und Kagbeni. Wir kämen nur ein paar Kilometer weit ins Tal hinein. Dann kommt es natürlich zu einem Verkehrsstau. Jetzt viele Trekker in Mustang. Besser bis morgen warten, ja?« Thule öffnete eine der hinteren Türen des Toyota und deutete mit einer einladenden Geste auf die hintere Sitzbank.
Sam und Remi sahen einander an, zuckten die Achseln und stiegen in den SUV.
Nachdem der Toyota zehn Minuten lang durch die engen Straßen gekurvt war, stoppte Thule mit ihm vor einem Gebäude, ein paar Meilen südöstlich des Flugplatzes. Ein gelbes Schild mit brauner Aufschrift verkündete »Moonlight Guest House. Wannenbäder – separate Bäder – Gemeinschaftsbäder«.
Mit einem Lächeln und dem gleichzeitigen Heben einer Augenbraue stellte Remi fest: »Es scheint, als seien Bäder zurzeit die große Attraktion in Jomsom.«
»Vergiss nicht die monochromatische Architektur«, fügte Sam hinzu.
Vorn auf dem Fahrersitz sagte Thule: »In der Tat. Jomson kann in diesem Bereich mit dem besten Angebot aufwarten.«
Er stieg aus, eilte um den Wagen herum zu Remis Tür und öffnete sie. Dann reichte er ihr die Hand. Sie ergriff sie dankbar und stieg aus, gefolgt von Sam.
Thule sagte: »Ich kümmere mich um Ihr Gepäck. Gehen Sie schon hinein. Madame Roja erwartet Sie bereits.«
Fünf Minuten später standen sie in der Royal Executive Suite des Moonlight Guest House, komplett mit Doppelbett und einer Sitzgruppe aus verschiedenen Gartenmöbeln aus Korbgeflecht. Wie Madame Roja versprochen hatte, verfügten sie über ein eigenes separates Badezimmer.
»Ich bin morgen Vormittag um elf Uhr wieder hier, ja?«, sagte Thule von der Tür aus.
»Weshalb so spät?«, wollte Sam wissen.
»Der Erdrutsch dürfte dann beseitigt sein …«
»Und der Verkehrsstau sich aufgelöst haben«, nahm ihm Sam das Wort aus dem Mund. »Danke, Mr Thule. Wir sehen uns um elf Uhr.«
Sam schloss die Tür. Er hörte, wie Remi im Badezimmer sagte: »Sam, sieh dir das mal an.«
Als er das Bad betrat, stand Remi mit großen Augen vor einer riesigen Kupferbadewanne mit Löwenfüßen. »Das ist eine Beasley.«
»Ich glaube, der weiter verbreitete Begriff ist Badewanne, Remi.«
»Sehr lustig. Beasleys sind selten. Die letzte wurde Ende des neunzehnten Jahrhunderts hergestellt. Hast du eine Ahnung, was sie wert ist?«
»Nein, aber irgendetwas sagt mir, dass du es weißt.«
»Zwölftausend Dollar, vielleicht etwas mehr, vielleicht auch etwas weniger. Das ist eine echte Kostbarkeit, Sam.«
»Und sie ist so groß wie ein Studebaker. Denk nicht mal daran, sie in deine Reisetasche zu packen.«
Remi riss die Augen von der Wanne los und sah Sam mit einem hintergründigen Lachen an. »Sie ist groß, nicht wahr?«
Sam erwiderte ihr Grinsen. »In der Tat.«
»Würdest du gern mein Rettungsschwimmer sein?«
»Stets zu Diensten. Madam.«
Eine Stunde später, sauber, glücklich und mit verschrumpelter Haut, machten sie es sich in der Sitzecke bequem. Durch die Balkontüren konnten sie in der Ferne die Gipfel des Annapurna sehen.
Sam überprüfte sein Telefon. »Ich habe eine Sprachnachricht«, sagte er. Er hörte sie ab, zwinkerte Remi zu und wählte erneut. Dreißig Sekunden später drang Selmas Stimme aus dem Lautsprecher. »Wo sind Sie?«
»Im Land der Korbsessel und Kupferbadewannen«, antwortete Sam.
»Wie bitte?«
»Nichts. Haben Sie gute Nachrichten?«
»Sofort, gleich kommt’s.«
Einen Moment später erklang eine männliche Stimme. Sie gehörte Frank Alton. »Sam, Remi … ich weiß nicht, wie ihr das geschafft habt, aber ich verdanke euch mein Leben. Dafür bin ich euch einiges schuldig.«
»Unsinn«, wehrte Remi ab. »Du hast uns damals in Bolivien auch das Leben gerettet, mehrmals.«
»Bist du okay?«, fragte Sam.
»Ein paar Beulen und Schrammen, aber nichts Bleibendes.«
»Hast du Judy und die Kinder gesehen?«
»Gleich, als ich nach Hause kam.«
Sam fragte: »Und Selma, wie läuft es sonst?«
»Einfach schrecklich.«
»Das freut mich.«
Aufgrund eines gesunden Respekts vor Charles Kings Reichweite und vielleicht wegen eines Anflugs von Paranoia hatten Remi und Sam die Unter-Zwang-Regel eingeführt. Wurden Selma oder jeder andere von ihnen mit einer Waffe in Schach gehalten oder auf andere Art und Weise bedroht, hätte jede andere Antwort außer »einfach schrecklich« sofort die Alarmglocken läuten lassen.
Remi sagte: »Frank, was kannst du uns erzählen?«
»Nicht viel mehr, als ihr bereits wisst, fürchte ich. Selma hat mich bereits auf den neuesten Stand gebracht. Während ich einerseits bestätigen kann, dass King eine Schlange ist und nicht die ganze Wahrheit erzählt, habe ich trotzdem keinen Beweis dafür, dass er hinter meiner Entführung steckte. Ich wurde niedergeschlagen und von der Straße aufgelesen. Ich habe niemanden kommen sehen. Ich kann auch nicht sagen, wo ich festgehalten wurde. Als ich aufwachte, wurden mir die Augen verbunden, bis sie mich wieder aus dem Kleinbus stießen. Als ich die Augenbinde abnahm, stand ich vor der Treppe eines Gulfstream Jets.«
»Apropos gruselig – hast du die King-Zwillinge kennengelernt?«
»Oh, diese beiden. Sie haben am Flughafen auf mich gewartet. Ich dachte, ich wäre in ein Tim-Burton-Remake der Addams Family geraten. Ich vermute, sie sind ein Produkt Kings und seiner Drachenlady, oder?«
»Ja«, bestätigte Sam. »Was denkst du über Lewis King?«
»Ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass er seit Jahrzehnten tot ist. Ich vermute, dass er nur ein Köder für euch beide war.«
»Das ist auch unsere Meinung«, pflichtete Remi ihm bei. »Wir arbeiten noch an den Details, aber wir glauben, dass es irgendetwas mit einer alten Himalaya-Legende zu tun hat.«
»Der Goldene Mann«, sagte Frank.
»Richtig. Der Theurang.«
»Nach dem wenigen, was ich herauskriegen konnte, ehe ich aus dem Verkehr gezogen wurde, war er es, hinter dem Lewis King her gewesen sein muss, als er verschwand. Er war wie besessen davon. Ob es dieses Ding wirklich gibt oder nicht, das weiß ich nicht.«
»Wir denken, es existiert«, erwiderte Sam. »Wir treffen morgen jemanden in Lo Monthang. Wenn wir Glück haben, wird er ein wenig Licht in das Dunkel dieses Rätsels bringen.«